TALK TO ME

Anike ist ein absolutes Allround Talent. Als kind stand sie das erste Mal vor der Kamera für das ZDF, dann kam eine Karriere als Erotic Model. Hier gewann sie alle möglichen Awards, wie den Netstar Award, Sign Award und auch zwei Auszeichnungen mit dem Venus Award waren dabei.  Doch Anike wollte mehr und so ließ sie ihre musikalische Ader die Oberhand gewinnen, ein Leichtes wenn man einen bekannten Musiker, als Freund an seiner Seite hat. Die Schauspielerei hat sie nie losgelassen, aber jetzt zählt erste einmal nur die Musik und die kann sich hören lassen. Und über eine Sache ist sich Anike auch klar, auch bei der Musik zählt „Sex sells“.

# Hattest Du schon in der Schulzeit diese natürliche Art?

Ja hatte ich. Mit der Zeit wurde ich aber zurückhaltender.

# Man liest, Du hattest als Jugendliche kein Selbstbewusstsein. Warum?

Bei meiner Geburt bekam ich über einen längeren Zeitraum zu wenig Luft und musste Intensivmedizinisch behandelt werden, so geht es zumindest aus einem Gutachten hervor, das ich vor einigen Jahren in meinen Unterlagen gefunden habe. Das erklärte mir im Nachhinein warum ich bei vielen Sachen, wie das unfallfreie Sprechen und Zusammenhänge richtig wiederzugeben, große Probleme hatte.

# Dadurch bist Du auch gemobbt worden, richtig?

Ich hatte es – durch meine Lernschwächen und dem Disgrammatismus -von Schuljahr zu Schuljahr schwerer. Die Lehrer stellten mich als dumm dar und die Schüler haben immer häufiger das Mobben angefangen.

# Hat Dir jemand durch diese Zeit geholfen?

Nicht wirklich. Ich wurde eher beschuldigt, da ich ja die Grundlage dafür selber geben würde.

# Wann hat sich das bei Dir geändert?

Es hat sich schon mit dem Auszug bei meinen Eltern einiges geändert. Als ich dann 2012 in die Erotikbranche eintauchte und das erste Mal als Gesicht von Ribu auf der Venus war, war das großartig. Man machte Fotos mit mir und ich schrieb viele Autogramme, das war ein weiterer Schub für das Selbstbewusstsein. Nachdem meine Mutter gestorben war und ich erstmals meine Krankenunterlagen bekam, hatte ich herausgefunden was wirklich mit meinem Kopf los war. Mein Mann als Multiinstrumentalist erinnerte sich an einen Bericht, wie gut Musik bei der Neuvernetzung des Gehirns bei Schlaganfall Patienten hilft. Da bei mir ein ähnlicher Defekt vorliegt kamen wir auf die Idee, dass ich ein Instrument lerne. So fing ich dann 2016 mit dem Saxophon an.

# Du engagierst Dich bei „Camp Stahl“. Bitte erzähle uns etwas über das Projekt.

Gerade weil ich das Thema Mobbing sehr früh am eigenen Leib erlebt habe und ich selber zwei schulpflichtige Kinder habe, weiß ich dass es ein großes Thema ist. Gewalt an Schulen, egal in welcher Form, ist leider zum Alltag geworden, aber nicht nur da.

# Worin besteht Deine Arbeit dort?

Ich benutze meine Reichweite um auf das Thema Mobbing aufmerksam zu machen, zusammen mit Carsten Stahl habe ich eine Plakataktion gestartet und wir versuchen so Kinder zu erreichen, die sich dann Hilfe holen können.

# Wie kam es zu Deinem Einstieg in die Erotikbranche?

Ich arbeitete in der Veranstaltungstechnik wo ich einen Kameramann kennenlernte, der auch für die Firma Ribu gefilmt hat. Da ich mich schon vorher für die Erotik interessierte, habe ich das mit großem Interesse wahrgenommen und bin einfach mal ins kalte Wasser gesprungen.

# Und wie war das am Anfang, Fans für sich zu binden und zu begeistern?

Es war ein großartiges Gefühl, wahrgenommen zu werden und diese Aufmerksamkeit zu bekommen.

# Ist Sex ein Heilmittel für nicht selbstbewusste Frauen?

Ich glaube nicht, dass der Sex das Allheilmittel ist, sondern das Drumherum was bei mir passiert ist. Das gilt aber sicherlich nicht für jeden, denn jeder hat seine eigenen Bedürfnisse bzw. Erlebnisse die er verarbeiten muss.

# Wie sind deine Eltern damit umgegangen?

Ich sage es mal so, mein Vater hat sich bis zum Tod meiner Mutter nicht viel anmerken lassen. Meine Mutter hat versucht immer den Kontakt noch irgendwie zusammen zu halten, doch nachdem sie gestorben war, zerbrach der Kontakt. Meine Familie mütterlicherseits war leider nie so richtig einfach… Man hätte auch eine Seifenoper daraus machen können, jeder gegen jeden und eine Intrige jagte die Nächste. Erst war ich doof, dann war ich billig und am Ende abgehoben und spießig… Das behaupten die, die seit zehn Jahren keinen Kontakt mit mir haben. Ich für mich habe damit abgeschlossen. Ich habe eine großartige Familie und bin glücklich.

# Und wie haben Deine Freunde reagiert?

Einige fanden es cool andere haben sich abgewandt, wieder andere wollten mitmachen… Aber drehte man sich um, zerriss man sich das Maul.

# Wie hast Du die Erotikbranche generell erfahren?

Die Erotikbranche ist anders als viele Denken. In erster Linie ist es wie eine große Familie und was die Wenigsten erwarten: Viele helle Köpfe mit hohen Ausbildungsstandards im IT Bereich, Wirtschaft und Marketing. Wenn neue Trends den Technikmarkt eroberten, dann war die Erotikbranche meist die Erste, die es ausprobiert und angewendet hat, Jahre später folgte dann die breite Consumer Masse.

# Dann kam die erste VENUS BERLIN. Was hast Du im Vorfeld erwartet?

2010 war ich privat das erste Mal dort, ich war begeistert von den damals noch großen Showbühnen und riesigen Messeauftritten von einigen Onlineplattform-Anbietern. 2012 stand ich dann das erste Mal selber auf einem Stand und ich war von dem Publikum überwältigt.

# Und wie war es dann am ersten Tag auf der VENUS?

Der erste Tag war ja noch etwas entspannt, aber ab Freitag ging es dann los, es war aufregend und anstrengend zugleich. 12 Stunden High Heels und fast nur Stehen… Da bekommt der Ausdruck Standkraft noch einmal eine weitere Bedeutung 🙂

 # Du hast auch einen Venus Award bekommen. Hat der nach wie vor einen Ehrenplatz?

Tatsächlich habe ich zwei Venus Awards bekommen, als Best Erotic Actress International ( Softerotik ) und als Best Erotic DJane. Beide stehen bei mir im Büro

# Warum hast Du in der Erotikbranche aufgehört?

Nach wie vor liebe ich es mit meinen Reizen zu spielen und wende diese auch weiter regelmäßig an, doch irgendwann kam der Zeitpunkt, da wollte ich was Neues, mich mehr auf meine Musik konzentrieren und die Erfahrungen der letzten Jahre in eigenen Unternehmungen anwenden. Außerdem muss man sich bei dem wohlfühlen, was man macht und bei mir war der Zeitpunkt gekommen, dass ich mir sagte, es dürfen gerne Jüngere nachrücken.

# War da Camgirl nie eine Option?

Ich habe parallel immer als CamGirl gesendet.

# Was war der beste Tipp fürs Leben den Du bis jetzt bekommen hast?

Gehe drei Schritte zurück um fünf nach vorne zu kommen. Bewahrheitet sich immer wieder.

# Auf Deiner Homepage siehst Du Dich als Model, Musikerin, Actress und Lifestyle Influencerin. Als was siehst Du Dich in erster Linie?

In erster Linie definitiv als Musikerin

# Die Musik ist lockerer Pop Sound. Ist es die Musik die Du auch selber hörst?

Der lockere POP Sound ist eher im Bereich EDM einzuordnen und ich feiere diese Musik total. Dennoch höre ich auch gerne anspruchsvolle „Handgemachte Musik“ aus den Bereichen House, RnB & Soul, Pop, Rock / Mainstream.

# Aber auch einen Song, den man dem Schlager zuordnen kann, habe ich gehört. „All I want is you“. Wo möchtest Du Dich musikalisch weiter entwickeln.

Das „All I Want is you“ ist ein Weihnachtslied was ich zusammen mit meiner Freundin Yvonne Woelke produziert habe. Wir wollen jedes Jahr einen Song machen… LOL Das hat aber nichts mit meiner Musik zu tun. Ich bleibe bei House / EDM Dance Sounds mit meinem Saxophon und natürlich an meinen Decks.

# Wie bist Du zum Saxophone gekommen?

Das Saxophon ist ein kurviges Instrument was äußerst sexy ist und sehr geil Klingt, deshalb war es für mich die erste Wahl.

# Hast Du Vorbilder für das Saxophone Spiel?

Gerry Rafferty

# Von wem lässt Du Dich musikalisch beeinflussen?

Alles was mich im ersten Moment abholt.

# Du arbeitest an einem eigenen Modelabel.  Was planst Du genau?

Ich finde den klassischen Merch macht jeder, deshalb wollte ich meine Kernbereiche verbinden – sportiv, elegant und sexy. Genau das mache ich mit meinem Team und das Beste ist, den Großteil produzieren wir selber, hier in Schleswig Holstein in einer unserer eigenen Firmen.

# Also willst Du auch selbst produzieren?

Wir haben in diesem Jahr weitere 50.000 € in neue Maschinen für die Textilveredelung investiert und werden dieses weiter ausbauen. Wir produzieren auch im Auftrag für andere Künstler und Labels. Was mich besonders freut ist, dass die Venus jetzt auch zu unseren Kunden gehört.

# Für so viele Tätigkeiten sind die sozialen Netzwerke sicher wichtig. Sind diese aber nicht auch eine Plattform für Mobbing?

Tatsächlich bin ich total begeistert, dass ich bei mir auf den Socialmedias noch kein wirkliches Mobbing erlebt habe. Wenn einer sich nicht benimmt wird er entfernt und wenn man überlegt, dass bei zusammengerechnet 2 Millionen Followern vielleicht 20 Kommentare im vergangen Jahr von mir gelöscht wurden, dann ist das ein sehr guter Schnitt.

# Was sollte an den sozialen Netzwerken verändert werden?

Die ändern doch laufend was, vielleicht sollten sie ändern etwas zu verändern.

# Warum nimmt, Deiner Meinung nach, Aggression im Netz in den letzten Jahren immer mehr zu?

Die Aggressivität nimmt nicht nur im Netz zu, sondern auch im Alltag. Leute sind genervt, haben keine Zeit. Ich bin ja auch bei der Freiwilligen Feuerwehr mit ca. 200 Einsätzen im Jahr, auch hier merkt man immer mehr Aggressivität und Unverständnis gegen über uns Einsatzkräften. Ich kann das nur noch unter einer allgemeinen Unzufriedenheit einordnen.

# Kannst Du Dir wieder einen Dreh im Erotikbereich vorstellen, oder ist das Kapitel endgültig geschlossen?

Nacktszenen, na klar! Ich liebe authentische Filme, dazu gehört es auch sich nackt zu zeigen, denn wer läuft zu Hause die ganze Zeit zugeknöpft rum. Das kann man auch in meinen Making Offs sehen, da bin ich so wie ich bin. Aber Explizit Erotik, nein. Wenn es um sexy Szenen in meinen Musikvideos oder in Serien / Spielfilm Formaten geht, kein Problem, da darf es dann auch mal ein wenig mehr sein, aber richtige Erotikfilme werde ich nicht mehr drehen.

# Wie erreicht man Dich?

Da gibt es viele Möglichkeiten. Socialmedia zum Beispiel, allerdings ist es dort schwierig auf die 1000den von Nachrichten täglich individuell zu antworten. Für Jobanfragen gerne über meine Internetseite.

Mehr Infos:

www.anikeekina.com

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