RASSEWEIB

Sie ist einfach magisch, schon allein ihr Anblick lässt einem die Gänsehaut über den Rücken laufen und auf der anderen Seiten die tollen Kurven. Doch Vorsicht, Evelyn Schwarz ist Domina aus Leidenschaft, Anfassen ist verboten.

Wie hat sich Deine jugendliche Entwicklung vollzogen?

In meiner Jugend entwickelte ich mich von einer schüchternen, grauen Maus in eine vorlaute, schrille Göre, welche vor der sehr strengen, leicht sadistisch angehauchten Mutter in die Pseudo-Punkszene entfloh – dies war damals für mich eine echte Befreiung.

Wann hattest Du Deinen ersten Sex?

Ich war 15 Jahre alt als ich meinen ersten Sex hatte – allerdings war es recht unspektakulär, denn statt eines romantischen, unvergesslichen Akts erlebte ich ein 20-sekündiges Gerammel, was sich nicht gerade geil anfühlte.

War der devot oder eher dominant?

Wenn Du den Sex meinst, dann lag ich eher devot auf dem Rücken und ließ es über mich ergehen. (lacht)

Hast Du in der Schulzeit schon die dominante Leidenschaft für Dich entdeckt?

Jein, denn da wusste ich noch nicht wirklich die Bedeutung von „dominant“ – ich war eher ein kleiner Rebell, jedoch niemand der den Anführer gespielt hat, sondern eher diplomatisch zwischen den Fronten hin- und her switchte.

Wie hat sich Dein Weg zur Domina geebnet?

Im Prinzip wurde ich ganz unfreiwillig zur Domina als ich für ein paar Monate in Düsseldorf in einem Bordell mit SM-Räumen arbeitete – dort wurden Fotos von mir in schwarzen Overkneestiefeln veröffentlicht und die Leute riefen wie wild an, dass sie eine Session mit mir haben wollten…die ersten 30 Anrufer wurden von der Betreiberin abgelehnt, da sie keine Lust empfand mir diesen Service näher zu bringen und ich nicht erst Monate lang als Sklavin dienen wollte, um zu erfahren, was SM bedeutet (denn nach zwei Sessions in dem Bereich wusste ich definitiv, dass ich nicht devot war) bis sie irgendwann beim 31ten Anrufer genervt sagte: „So und jetzt hast Du gleich eine Session – viel Spaß!“

Ich wurde absolut ins kalte Wasser gestoßen – der Gast kam und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken – so sagte ich ihm ehrlich, dass ich keine Ahnung von SM habe und er antwortete:

„Ach, ist doch nicht schlimm – komm, ich zeig Dir alles.“ Von dem Tag an lernte ich die Kunst des SM durch meine zahlreichen Gäste und entwickelte enormen Spaß daran und meinen eigenen Stil.

Also kannst Du Dich noch gut an Deine erste Stunde als Domina erinnern?

Wie bereits erwähnt war ich eine sehr unsichere Domina (würde man heutzutage Hobby-Domina nennen) und hab aufgrund meiner Unerfahrenheit gewisse Praktiken ausschließlich so umgesetzt wie der Gast es „befohlen“ hat – dies ist aber vergleichbar mit sich selbst kitzeln oder…nicht gerade der ultimative Kick 😉

Wie viel Leidenschaft muss eine Domina haben?

Dominanz kann man nicht spielen – man muss es ausstrahlen und es schaffen mit seinem Gegenüber beispielsweise auch ohne Worte „spielen“ zu können.

Was darf eine Domina niemals tun?

Eine Domina muss jederzeit verantwortungsbewusst handeln und sollte bei einem Gast niemals die Grenzen ohne sein Einverständnis überschreiten oder Dinge tun, welche die Gefahr von Folgeschäden mit sich ziehen, sofern sie keine Ahnung davon hat.

Wann hast Du Dich entschlossen ein eigenes Studio zu eröffnen?

Ich wusste schon am ersten Tag in der Prostitution, dass dies eine Liebe für die Ewigkeit werden könnte – ich hatte schon gefühlte 30 Tätigkeiten ausprobiert und immer nur maximal ein halbes Jahr dort ausgehalten – „das Rotlicht“ allerdings hält mich schon seit fast zehn Jahren und ich kann mir auch die nächsten zehn Jahre mit einem guten Gefühl vorstellen…ich denke, dass ich irgendwie angekommen bin. Zudem strebt man ja stetig nach mehr und dies ist in dem Fall ein eigenes Bordell bzw. Studio mit dem man seine Kreativität viel effizienter ausleben kann und so auch den Umsatz selbst bestimmen bzw. maximieren kann.

Welche Probleme haben sich am Anfang ergeben?

Das größte Problem ist Mitarbeiter/innen auf selbstständiger Basis zu finden, weil 90% der Mädels aus der Branche bedauerlicherweise eine schlechte Arbeitsmoral aufweisen. Sie sind nicht zuverlässig (kommen meistens nur, wenn der Kühlschrank leer ist oder permanent zu spät), wollen keine Steuern zahlen (verdienen ja nicht genug (lacht), sind sehr launisch (da oftmals drogenabhängig), wollen sich nicht belehren lassen (weil sie ja selbstständig und somit allwissend sind) und halten oftmals ihren angegebenen Service auf dem Zimmer nicht ein, sodass der Gast enttäuscht gehen muss. Zudem muss man als Betreiber/in ganz genau aufpassen wie man etwas formuliert oder veranlasst, da man sich mit vielen Dingen, die in anderen Branchen selbstverständlich sind schon strafbar macht, wie zum Beispiel das Einteilen der Damen auf bestimmte Tage und Uhrzeiten – dies würde schon unter die Kategorie Menschenhandel fallen, weil man vorgibt, wann, wer anwesend zu sein hat, obwohl es keine Böswilligkeit ist, sondern organisatorisch einfach wichtig wäre.

Bei welchem Fetisch musstest Du anfangs selbst schlucken und überlegen ob Du es machst?

Da ich ein sehr toleranter Mensch bin, habe ich nur sehr wenig Berührungsangst im Bezug auf unterschiedliche Fetische…jedoch musste ich, wie viele andere Menschen auch, bei dem Thema Pädophilie, Sodomie und suizides Gedankengut stocken…ich denke aber, dass Ablehnung und Ignoranz nicht der richtige Weg bei einem solchen gesellschaftlichen Problem darstellt, sodass ich mich dieser Menschen angenommen habe und stets versuche verantwortungsbewusst für die Prävention zur Schadensbegrenzung damit umzugehen.

Du hast Jahr für Jahr zahlreiche Auszeichnungen bekommen, die für ein Domina Studio wichtig sind. Macht das stolz oder ist das der Anspruch den eine Domina haben sollte?

Es macht mich generell stolz, was man mit Diziplin alles erreichen kann und vor allem, dass ich dadurch unabhängig bin – es ist quasi das beste Honorar dafür ausgezeichnet zu werden.

Was reizt Dich mehr? Mit einem Stammgast zu arbeiten oder einem Anfänger die Grenzen zu zeigen?

Es kommt immer darauf an, auf welchem Level sich die Chemie füreinander befindet – manchmal freut man sich total, wenn sich ein Stammgast ankündigt und manchmal ist man von einem neuen Kunden extrem positiv überrascht.

Überschätzen sich Anfängergäste häufig?

Naja, in der heutigen Generation von „alles abrufbar binnen Sekunden“ können „Newcomer“ ja schon alles, weil sie stundenlang theoretische Lehrfilmchen gesehen haben, die aber meistens nicht der Realität entsprechen..

Welche Angebote sind Dir am Anfang selbst schwer gefallen?

In der Wirtschaft gibt es immer mal wieder Durstphasen, die es zu überbrücken gilt – so haben wir vor ein paar Jahren das „Quicky-Modell“ für 55€/20 Minuten/ALLiN ins Leben gerufen und dies ist eine Service-Methode, die ich absolut ablehnte, weil ich immer ein Typ von Qualität statt Quantität war.

Was für Tabus hast Du selbst als Domina?

Ich bin wirklich zu fast jeder Schandtat bereit – lediglich Servicewünschen, welche sittenwidrig oder illegal sind, lehne ich ab, sowie schwere Körperverletzung bzw. bleibende Schäden.

Nicht immer geht alles glatt bei Rollenspielen. Gab es schon einmal den absoluten Lachanfall?

Klar, die gibt es des Öfteren und dies ist auch gut so, denn gerade im BDSM ist die Erniedrigung durch ausgelacht werden ja wieder die sexuelle Stimulation für den devoten Part – als Beispiel habe ich diesbezüglich Männer, die sich zur TV-Nutte erziehen lassen möchten – man stelle sich also einen echten Kerl vor, der plötzlich in Strapse und High-Heels vor Dir steht und die ersten Schritte wie auf rohen Eiern auf dem „Laufsteg“ macht. Der absolute Hingucker sind dabei die behaarten O-Beine. (lacht)

Entwickelt man zu einem Kunden nicht ein ganz anderes Vertrauensverhältnis, als zu einem Freund oder einer Freundin?

Das Vertrauensverhältnis bei einem Kunden spielt sich eher einseitig ab und basiert fast ausschließlich auf den sexuellen Bedürfnissen, denn auch wenn ich Domina bin und das Sagen habe, bezahlt der Kunde mich in erster Linie für die Befriedigung seiner Lust und es ist wichtig immer eine gewisse Distanz zu den Kunden zu bewahren, damit man seine Privatsphäre stets schützt.

Wie schwer ist es heutzutage Kolleginnen zu finden, die auch gut ins Team passen?

Über dieses Thema könnte ich einen Roman verfassen, denn Damen, welche die selbe Philosophie teilen gibt es leider kaum…und mit Philosophie meine ich Dinge, die man bei einer guten Erziehung schon genossen haben sollte und die nichts mit BDSM zu tun haben, denn die Grundvoraussetzungen wie Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit sollten gegeben sein, um ein anständiges Team bilden zu können – meistens scheitert es allerdings schon daran.

Woran erkennst Du eine „gute“ Domina, Mistress oder Sklavia?

Sie hört aktiv zu, um Wünsche nach bestem Wissen und Gewissen umsetzen zu können – im besten Fall ist sie kreativ und hat das Talent jede negative Situation blitzschnell ins Positive umzuwandeln.

Hat eine Domina eine spezielle innere Beziehung zum männlichen Geschlecht?

Ich denke schon, sonst wäre es eher schwierig mit der Geilheit der Männer punktgenau spielen zu können, wenn man nicht versteht, was in ihnen vorgeht und welche „Knöpfe man drücken“ muss, um ans Ziel zu gelangen.

Wie oft hattest Du schon einen weiblichen Gast?

Bedauerlicherweise viel zu selten, da ich selber BI-sexuell bin und sexuell gern auch regelmäßig meine ganzen Triebe ausgelebt hätte.

Wie leben Frauen ihre sadistischen oder eben devoten Leidenschaften aus?

Uufhh, da gibt es 1000 und eine Möglichkeit…es geht schon mit der Psyche los indem sie beispielsweise einen Indianer oder einen Häuptling darstellt – also gibt sie Befehle oder nimmt sie diese an. Dann gibt es noch den körperlichen Aspekt – wie kleidet sie sich, wie tritt sie auf, was tut sie und mit wem umgibt sie sich…daraus ergibt sich dann das Leben dieser unterschiedlichen Persönlichkeiten.

Ist das Tabu für Frauen nicht größer als für Männer?

Frauen haben leider keine Anlaufstelle für ihre sexuellen Begierden und die Auslebung dessen, denn leider ist es eher Normalität, dass Männer Sex bzw. Liebe und/oder eine gute Zeit kaufen als Frauen – andererseits können Frauen von den Männern alles kostenfrei bekommen, wenn sie sich ihrer Macht über die Schwäche gegenüber des männlichen Geschlechts bewusst ist.

Kommen auch Paare zu Dir?

Ich hatte zwei Stammpaare mit denen ich mich regelmäßig getroffen habe, als ich noch Haus- und Hotelbesuche angeboten habe – auch diese Konstellation hätte für meinen Geschmack wesentlich öfter stattfinden könne.

Wo liegt in solchen Sitzungen der Fetisch?

Ganz einfach – der Mann verspürt das Bedürfnis zwei Frauen einmal live beim Sex zu schauen zu dürfen und anschließend seine Geilheit mit beiden Ladies zu teilen…hierbei ist die große Kunst in den meisten Fällen für die Sexarbeiterin, den weiblichen Part zu befriedigen.

Wie funktioniert eine Partnererziehung?

Ich kenne nur zwei Möglichkeiten – entweder man zeigt Mann oder Frau wie man den Partner durch entsprechende SM-Praktiken erzieht oder man erzieht sich selbst beide gleichzeitig nach seinem Credo.

Kannst Du leicht zwischen Geschäft und Privat trennen?

Viele Eigenschaften, welche ich als Domina verkörpere haben mich als Privatperson schon oft voran gebracht – auch wenn es meistens nicht bewusst von mir eingesetzt wurde, ist es durchaus förderlich bestimmend aufzutreten.

Bereichert deine Arbeit Dein eigenes Sexleben?

Um ehrlich zu sein, würde mein privates Sexleben für viele Menschen sehr langweilig wirken, denn da ich auf Arbeit schon sehr viel Action habe und dort nicht bin um meine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, sondern die des Gegenübers, kann ich mich logischerweise nicht einfach fallen lassen und muss physisch wie psychisch immer zu 100% anwesend sein…privat ist es etwas Anderes – hier kann ich mich ohne jeglichen Zeitdruck fallen lassen und vor allem weiß der Partner mittlerweile was ich am liebsten mag – hierbei wird übrigens kein SM praktiziert, sondern klassischer „Blümchensex“.

Wie lässt sich Evelyn fallen?

Fallen lassen kann ich mich nur, wenn ich eine Person schon sehr lange kenne und vollstes Vertrauen zu ihr/ihm habe…ein ausgiebiges Vorspiel beim Sex ist dabei übrigens nicht unwichtig.

Wo siehst Du den Job einer Domina in 10 Jahren?

Zunächst hoffe ich, dass man den Job in 10 Jahren noch legal ausüben darf in Deutschland. Ich denke nicht, dass sich dann etwas Wesentliches verändert, denn die Vielfalt der Praktika im Bereich BDSM zu erweitern bzw. zu verändern ist meiner Meinung nach gar nicht mehr möglich – auch die rasante Entwicklung von Technik in Verbindung mit künstlicher Intelligenz wird uns nicht arbeitslos machen, denn die meisten Szenen verbunden mit einer gelungenen SM-Session spielen sich über die psychische Ebene ab, die nur durch einen charakterstarken Menschen erfolgen kann. Mein Wunsch wäre es, dass die Tätigkeit der Domina ein Ausbildungsberuf werden könnte, damit wirklich nur versierte Damen agieren – dadurch könnte „der Beruf“ Domina auch in der Mitte der Gesellschaft ankommen und eventuell mehr Anerkennung ernten.

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