AUF DER FLUCHT

Was sich seit Wochen abzeichnet, wird nun Realität: Nachdem erst der Gründer des skandalträchtigen Pornounternehmens geflohen ist, hat das zuständige Gericht im US-amerikanischen San Diego das Vermögen der Firma eingefroren und ihre Liquidation angeordnet. Ob die gerichtlich gegen GirlsDoPorn vorgegangenen 22 Opfer des Unternehmens aber je angemessen entschädigt werden können, ist vorerst unklar.

Wie VAN bereits berichtet hat, spitzt sich der Prozess gegen die Betreiber der Webseite GirlsDoPorn immer stärker zu. Der Gründer, Michael Pratt, muss sich im Klaren gewesen sein, dass seine Geschäftspraktiken massiv illegal waren und dass der gegen ihn angestrengte Prozess zu seinen Ungunsten ausgehen würde. Die Flucht in sein Heimatland Neuseeland werteten Prozessbeobachter letztlich als Schuldeingeständnis und zugleich als Zeichen, dass von dem einstigen Millionenvermögen der Webseite unter Umständen nicht mehr viel für eine Entschädigung der Opfer herangezogen werden kann. Pratts Partner hatte bereits eingestanden, Geldmittel ins Ausland transferiert zu haben.

Somit könnte das Einfrieren und der Zwangsverkauf der restlichen Vermögenswerte des Unternehmens durch das Gericht in San Diego für die Opfer der Pornoseite zu spät kommen. Inzwischen war aus dem zivilrechtlichen Schadensersatzprozess auch ein strafrechtlich relevanter Vorgang geworden. Die Staatsanwaltschaft hatte Klage gegen die Seitenbetreiber wegen Menschenhandels erhoben.

Der zuständige Richter hat außerdem angeordnet, dass alle Zahlungsabwickler, die mit GirlsDoPorn Geschäfte gemacht haben, Umsätze des Unternehmens auf ein neues, separiertes Konto zu überweisen haben. In Abwesenheit wurde Pratt samt seiner Geschäftspartner dazu verdonnert, alle Geldmittel, Dokumente und Vermögenswerte im Ausland innerhalb von fünf Tagen zurück in die USA zu übertragen.

Pratt ist jedoch untergetaucht und hat bis auf eine Behauptung, zahlungsunfähig zu sein, nichts mehr von sich hören lassen. Über die noch vorhandenen Vermögenswerte wird am 19. November entschieden.

Weitere Informationen zum Fall finden Sie in den bisherigen Berichten auf VAN:

GirlsDoPorn-Gründer geflohen.

Pornhub schließt GirlsDoPorn-Account.

FSC-Stellungnahme zu GirlsDoPorn-Prozess.

 

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