MEHR ALS ALLE DENKEN

Die Sexindustrie ist nicht jedermanns Sache, aber diejenigen, die in dieser Branche arbeiten, wissen, wie schwierig es oftmals sein kann. Es bringt viel Verantwortung mit sich, und es ist nicht immer leicht, mit Familie und Freunden darüber zu sprechen.

Viele Frauen, die in der Sexbranche arbeiten, empfinden es vielmehr als etwas, das ihnen Kraft gibt und eine von ihnen ist Melissa Mayr. Sie ist Brand Managerin bei Kaufmich, der führenden sozialen Netzwerkplattform für Sexarbeiter*innen. Sie verrät, was sie an ihrem Job so ausfüllt und wie die Branche Frauen unterstützen kann.

„Ich empfinde meine Position als unglaublich bestärkend. Ich spreche jeden Tag mit faszinierenden Menschen. Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern zu mehr Verständnis zu verhelfen und gleichzeitig für ihre Sicherheit zu sorgen, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die ich sehr, sehr ernst nehme“, sagt Melissa. Denn, obwohl sie Teil einer führenden Marke im Erwachsenenbereich ist, ist auch ihrem Job nicht immer alles rosarot. Manchmal kann es auch schwierig sein, in dieser Branche zu arbeiten.

Die 32-jährige betont: „Es ist kein typischer Nine to five-Job, aber ich liebe ihn. Ich würde auch nie behaupten, dass diese Branche ohne Fehler ist. Wie in jedem anderen Bereich gibt es auch hier Schattenseiten und Risiken. Um als Sexarbeiter*in in dieser Branche sicher und selbstbestimmt arbeiten zu können, ist es extrem wichtig, dass Escorts die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um dies auch weiterhin zu gewährleisten“.

Sie fügt hinzu: „Leider leben wir in einer Gesellschaft, die Sexarbeiter*innen oft stigmatisiert. Wir bei Kaufmich sind bestrebt, dieses Versprechen, die Escorts zu unterstützen und zu stärken, immer einzuhalten. Deshalb versuchen wir ständig, Risiken zu bewerten und proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um unsere Nutzer*innen zu schützen, egal wo auf der Welt sie sich befinden. Kaufmich ist eine Gemeinschaft, und wenn ich neuen Escorts einen Rat geben sollte, dann den, sich eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu suchen. Diese Unterstützung ist ein entscheidender Faktor. Wer seine Gedanken, Sorgen und Erfahrungen auf einer gemeinsamen Plattform teilen kann, kann Kunden mit ‚red flags‘, also Warnzeichen oder Alarmsignalen, erkennen und aus dem Weg gehen. So können Sexarbeiter*innen lernen, das Geschäft auszubauen und dabei die eigene psychische Gesundheit zu schützen.“

Egal, ob Sexarbeiter*innen gerade erst anfangen und sich einfach nur mit Leuten austauschen möchten, die in der gleichen Lage sind und nicht urteilen, oder eine Nische bevorzugen, von der sie befürchten, dass sie ’seltsam‘ oder ‚merkwürdig‘ ist – jede*r kann bei Kaufmich sicher sein, dass es einen Platz gibt.  

Jay Stark, eine nicht-binäre Escort auf Kaufmich.com, rät Escorts, die neu anfangen, vorher eine Reihe von Sicherheitschecks durchzuführen: „Als ich anfing, war ich mir nicht sicher, worauf ich achten sollte. Ich habe mit der Zeit aber gelernt, meinen Instinkten zu vertrauen. Die Art und Weise, wie jemand schreibt oder spricht, hilft, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie er oder sie ist. Ich denke auch immer darüber nach, wie mein Körper und mein Geist auf diese Person reagieren. Bin ich aufgeregt, sie zu treffen? Sehe ich hier Warnzeichen, also ‚red flags‘? Hierzu gehört in der Regel, dass die Person um Sex ohne Kondom bittet oder eine Grenze missachtet, die ich klar festgelegt habe. Das ist ein absolutes No-Go.“

„Ich würde allen Sexarbeiter*innen auch empfehlen, eine Anzahlung zu verlangen. Das hilft, Absagen in letzter Minute zu verhindern. Außerdem sollte man die Uhrzeit, das Datum und die Dauer der Verabredung immer mit einem Freund teilen“, rät Stark abschließend.

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