LODBROCK

Bevor die größte Sexmesse Deutschlands im Oktober mit dem Stargast Stormy Daniels in eine neue Runde geht, werfen wir nochmal einen Blick zurück auf die letztjährige Messe. Zu den kleinen, feinen Ausstellern im Kinky Venus Bereich gehörte der auffällig edel designte BDSM-Spezialist LODBROCK aus Hongkong, der inzwischen auf seiner Webseite den erfolgreichen Auftritt auf der VENUS als Startpunkt seiner Erfolgsgeschichte aufführt. 

Auf der letztjährigen VENUS BERLIN stach der aufwendig gestaltete Stand des BDSM-Spezialisten LODBROCK sofort aus der Menge hervor. Durchdachte Beleuchtung, eigens gefertigte Standpräsentation, aufwendig gestaltete, handgefertigte Produkte aus offensichtlich hervorragenden Materialien und zwei freundliche Köpfe hinter dem Unternehmen, die bereitweillig Auskunft gaben. Zahlreiche Neugierige scharten sich um den Stand.

Noch heute berichtet das Unternehmen über den Auftritt auf seiner Webseite und macht den Auftritt auf der VENUS mitverantwortlich für den Erfolg des Premiumanbieters. Im Juni konnte das Unternehmen die Auslieferung der ersten 1000 exklusiven Schlossmeister (das aus edlem Holz gefertigte Pranger-Set) verkünden. Frühbesteller auf der VENUS profitierten von einem Early-Bird-Rabatt.

Am Stand konnten wir mit den umtriebigen Gründern des Unternehmens sprechen:

VENUS: Wir sind hier am Stand von LODBROCK. Ihr fertigt besondere Möbelstücke. Was genau ist euer Produkt?

LODBROCK: Wir haben drei Hauptprodukte. Unser erstes Produkt ist das weltweit erste komplette BDSM-Set. Dieses Set besteht aus einem Paddle, einem Flogger, einem Blindfold, einem Pillory, Schloss und komplettem Kettenzubehör. Wir liefern das in einer großen, schönen Holzbox aus. Die kann man zu Hause auch als Dekoration benutzen. Man muss es nicht unterm Bett oder im Schrank verstecken.

VENUS: Wie lange seid ihr schon im Geschäft?

LODBROCK: Wir sind ganz neue. Das ist unsere erste Linie. Sie wird in Deutschland so ab Januar 2018 verfügbar sein.

[Anmerkung der Redaktion: Offenbar kam es zu einer Lieferverzögerung.]

VENUS: Ihr seid also ein Startup. Macht ihr das zu zweit? Oder ist es ein Ein-Mann-Betrieb? Wie seid ihr aufgestellt? Warum habt ihr euch zu der Firmengründung entschlossen?

LODBROCK: So könnte man auch sagen. Wir sind sozusagen ein Startup. Wir sind insgesamt sechs Leute. Wir kommen aus Hongkong. Ich selbst habe zehn Jahre in Asien gearbeitet und gelebt. Und der Grund, weshalb wir diese Firma gegründet haben, ist, dass wir in den nächsten zehn Jahren einen sehr großen Ansturm auf den BDSM-Markt erwarte. Wir sehen auch, dass es sich Richtung Mainstream entwickelt. Eine weitere Motivation aber ist, dass ich festgestellt habe, dass Qualität in der Szene oft vernachlässigt wird. Es gibt zwar viele Produkte, die stammen aber oft aus chinesischen Fabriken von minderer Qualität. Und wir haben uns ganz klar zum Ziel gesteckt, hochwertige Produkte anzufertigen.

VENUS: Das kann man auf jeden Fall sehr gut erkennen. Die Produkte sind durchdesignt, wirken sehr ästhetisch, alles sehr hochwertig. Ich nehme an, dass sich eure Preise im Hochpreissegment bewegen.

LODBROCK: Nicht wirklich. Wir haben sehr gute Produktionsmöglichkeiten. Ja, alles ist handgefertigt. Aber dieses Set hier kostet 499 Euro, inklusive Mehrwertsteuer. Das ist aber auch ein VENUS-Special. Ab 2018 wird das Set 599 Euro kosten. Wir haben Leute gehabt, die an den Stand gekommen sind, die gesagt haben: »Wir können’s nicht glauben, dass es unter 1000 Dollar kostet.«

VENUS: Normalerweise würde man das als Werbesprech abhaken, aber der erste Eindruck, den man hat, wenn man hier her kommt, ist tatsächlich, dass das Einzelanfertigungen sein müssen, die sehr, sehr teuer sind. Wie ist es möglich, dass diese Handanfertigungen so günstig sind? Alle aufgrund des Standorts?

LODBROCK: Genau. Wir haben natürlich sehr gute Kontakte nach Asien. Allerdings haben wir ein deutsches Qualitätsmanagement vor Ort. Wir machen alles in-house. Das schließt die Beschläge und Ketten mit ein. Die sind von uns gefertigt. Der Grund, weshalb wir beispielsweise schwarze Ketten eigens anfertigen, ist, dass wir wollten, dass die Leute ein perfektes Set bekommen und nicht zu Obi gehen müssen und sich dort mit den silbernen Ketten zufriedengeben müssen. Es ist uns wichtig, dass optisch alles zusammenpasst. Und wie gesagt, wir fertigen alles in-house selbst. Also auch den Stahlrahmen bei dem Paddle, den haben wir komplett in-house gemacht.

Worauf wir auch besonders stolz bei dem Set sind, ist … Frauen und Männer haben ja unterschiedliche Größen. Deswegen haben wir diese magnetischen Inlays entwickelt, damit auch die Frauen ihre Hände nicht einfach rausziehen können.

VENUS: Das beschreibt euer BDSM-Starter-Set. Ihr habt aber noch weitere Produkte.

LODBROCK: Ja, unser zweites Hauptprodukt ist das Goo Plate. Das ist in Japan und Südkorea sehr erfolgreich. Und der absolute Renner auf dieser Messe ist unser modulares Andreaskreuz.

VENUS: Was macht das Kreuz modular?

LODBROCK: Ganz einfach. Wenn man das Kreuz kauft, und man möchte zum Beispiel die Farben ändern, muss man kein neues kaufen, sondern kann diese Beine einfach herausnehmen und dann durch andere Materialien und Farben ersetzen. Das erspart immense Kosten. Das besteht aus MDF, sehr hochwertig, kann sich aufgrund von Luftfeuchtigkeit nicht verziehen. Die Oberfläche ist auch behandelt. Das heißt Schweiß oder andere Körperflüssigkeiten können leicht entfernt werden. Es ist sehr einfach zu desinfizieren. In der Basisversion kostet es hier auf der Messe mit Holzinlays 699 Euro. Weitere Materialien kann man dann als Extra hinzukaufen.

VENUS: Wie habt ihr die Einrichtung des Kinky-Bereichs für die VENUS aufgenommen?

LODBROCK: Wir haben das natürlich im Verlauf des letzten Jahres stark verfolgt. Ich finde, der Kinky Bereich war eine gute Idee von der Venus, Kinky mal hervorzuheben und den Leuten auch mal vor Augen zu führen, was es in dem Bereich so gibt. Als wir das gehört haben, haben wir uns auch dazu entschlossen, hierherzukommen.

VENUS: Wie viele von diesen Sets produziert ihr? Oder könnt ihr das noch nicht sagen?

LODBROCK: Es wird definitiv eine limitierte Edition. Alle Komponenten des Sets sind nur im Set erhältlich. Wenn jemand kommt und nur den Flogger oder den Blindfold will, machen wir das nicht. Wir verkaufen die nicht einzeln. Das ist nur für jene Leute gedacht, die sich dazu entscheiden, das ganze Set zu kaufen.

VENUS: Wie plant ihr euer Unternehmen weiterzuentwickeln?

LODBROCK: Die Schlossmeister-Linie mit den drei Hauptprodukten soll in der Tat nur die erste sein. Wir werden in den folgenden Monaten mit weiteren Produkten auf den Markt kommen.

VENUS: Wie waren bisher die Reaktionen auf der Messe?

LODBROCK: Sehr gut. Viele tiefe Gespräche. Uns freut wirklich sehr, dass die Leute sofort erkennen, dass es sich um gute Qualität handelt. Und ich habe einfach den Eindruck, dass viele Leute sich nach Qualität sehnen. Denn oft kann man so Flogger, die man für 60-70 Euro kauft, einmal benutzen und dann wegwerfen. Und hier sehen die Menschen, dass es anders ist.

VENUS: Vielen Dank für das Gespräch.

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