STEVE HOLMES
Der legendäre Pornostar Steve Holmes, der insbesondere durch seine Produktionen für Kink.com globale Bekanntheit erreicht hat, vermittelt auf seinem YouTube-Kanal seit längerem Informationen über seine Arbeit und führt hinter die Kulissen seiner aktuellen Produktionen, unter anderem für die umstrittene Webseite Facialabuse.
Steve Holmes, 57, gehört zu den profiliertesten und angesehensten Darstellern der Branche. Während seiner 1996 begonnenen Karriere hat er in über 2.500 Szenen mitgewirkt. Seit 2002 teilt er seine Zeit zwischen Los Angeles und Budapest auf. Sein YouTube-Kanal gewährt Einblick in seine Arbeit, seine Gedanken und insbesondere auch die Produktionsbedingungen an Sets der Studios, für die er tätig ist.
Durch jahrelange Arbeit an der auf BDSM und Fetisch spezialisierten Webseite Kink.com hat er sich eine weltweite Fangemeinde erworben und steht wie viele Veteranen der Seite für bis dato selten harte, realistische Szenen, die zugleich unter bedachten, ethisch überlegten Bedingungen entstanden sind. Die für Kink.com produzierte Reihe »Public Disgrace« hat neue Maßstäbe gesetzt und die Fiktion von BDSM in der Öffentlichkeit fast schon leinwandtauglich umgesetzt.
In seinem Kanal-Video erklärt Holmes auch, dass Pornografie seiner Ansicht nach eine Kunstform ist. Und bei seiner Arbeit für Kink.com ist der auch bildsprachlich revolutionäre Ansatz unbestreitbar. Nicht umsonst kam es zu einer vom Hollywood-Star James Franco produzierten Doku über die Webseite, die inzwischen ihre Produktionen an Fremdstudios übertragen hat und sich im Wesentlichen darauf konzentriert, als Label und Distributionsunternehmen für die BDSM-Nische globale Vormachtstellung zu erreichen.
Es ist also etwas überraschend, dass Holmes seit Neustem ausgerechnet für eine der umstrittensten Seiten in der Branche vor der Kamera steht: Facialabuse. Die Produktionen der Seite zeichnen sich durch relativ brutale Szenen aus, bei der – so die Fiktion – die Grenzen der Darstellerinnen bewusst überschritten werden. Das Strittige an der Seite ist gewiss die Frage, inwieweit es sich bei der konkreten Umsetzung um Fiktion handelt.
Es scheint daher kein Zufall, dass Holmes auch die Dreharbeiten für die ersten beiden Facialabuse-Produktionen mit seiner Mitwirkung mit einem Making-Off begleitet hat. Das bisherige Design und die Standard-Szenen wurden verändert. Zu Wort kommen seine beiden Filmpartnerinnen Della Dane und Violet Monroe.
Für jemanden wie Holmes, der Pornografie als Kunst versteht und gerne neue Formate erfindet, scheint es daher nur logisch, sich eine besondere Herausforderung zu suchen. Die vielfach angefeindete Seite Facialabuse zu einem unumstrittenen Gonzo-Anbieter umzuwandeln, ohne die Fanbase zu verschrecken, ist sicher nicht leicht.
Im Interview mit XBIZ sagt Holmes, dass seine Fans ein grundlegendes Verständnis um die Branche hätten. Dennoch würden vielfach Menschen an ihn herantreten und um Einblicke in seine Arbeit bitten. »Viele Menschen stellen mir Fragen. Sie schreiben auf Twitter: Hey, kannst Du mich mit zum Set nehmen? Ich möchte sehen, wie Pornos gemacht werden, ich möchte live dabei sein.« Das sei natürlich nicht möglich, Holmes scherzt, man könne ja auch niemanden mit ins Büro nehmen. Allerdings: »Ich kann die Menschen virtuell mit der Kamera mit ans Set nehmen.«
Neben der Arbeit für Facialabuse präsentiert Holmes in der »Behind The Porn Scenes«-Reihe auch Einblicke in Produktionen von bekannten Studios wie Dogfart, Evil Angel, New Sensations, PureTaboo und Zero Tolerance. Dabei so Holmes, entsteht ein Panorama über die Pornolandschaft: »Ich zeige die Bereiche, mit denen ich zu tun habe. Viele unterschiedliche Nischen, das geht von Gonzo bis zu extremeren Inhalten. Ich arbeite in unterschiedlichen Ländern – und jeder Set ist unterschiedlich.«