ANALUNFALL

Schweden hat die Nase voll davon, dass die Notaufnahmen des Landes von Menschen aufgesucht werden, die sich bei der Verwendung ihrer Sextoys Verletzungen zugezogen haben. Deshalb will die schwedische Regierung nun die Sicherheitsstandards für Sexspielzeug verschärfen.
Anlass für das gesetzliche Vorhaben ist eine von schwedischen Forschern im Juli veröffentlichte Studie zu Unfällen mit stecken gebliebene Sextoys. Die Studie trägt den Titel »Retained sex toys: an increasing and possibly preventable medical condition« und sie weist nach, dass die Anzahl von Schweden, die mit in ihrem Rektum stecken gebliebenen Sextoys die Notaufnahme aufsuchen in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Ein einziges Krankenhaus in Stockholm hat 73 Fälle über einen Zeitraum von sieben Jahren gemeldet.

Die Studie rief die schwedische Verbraucherschutzbehörde (SIS) auf den Plan. Diese schlägt vor gemeinsam mit den Herstellern und Verbraucherorganisationen Sicherheitsstandards für die Sextoy-Industrie zu entwickeln.

Die SIS-Mitarbeitern Anna Sjörgen sagt dazu: »Sextoys werden auf der ganzen Welt benutzt, und so weit ich weiß, gibt es keine Studien dazu, welche Verletzung die häufigste im Zusammenhang mit Sextoy-Nutzung ist. Da diese Produkte überall in Gebrauch sind, ist es wichtig, dass der nun zu entwickelnde Standard globale Anwendung findet.«

Laut der Studie scheinen die größten Probleme bei der Benutzung von Dildos und Analplugs aufzutreten. 40 Prozent der berichteten Fälle drehen sich um diese beiden Produktgruppen. Am häufigsten verletzen sich Männer beim Spiel mit Sextoys, das Durchschnittsalter ist 41, während eine Altersspanne der Verletzten zwischen 15 und 92 registriert wurde.

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass es vermutlich eine hohe Dunkelziffer gäbe, da das Aufsuchen eines Arztes für die Betroffenen meist peinlich sei. Als einfachen Lösungsvorschlag regen die Forscher an, die Produkte standardmäßig mit Sicherheitsfäden zu versehen. Viele Fälle könnten so gelöst werden und eine ärztliche Konsultation überflüssig machen.

Die Vorschläge der SIS werden an die International Organization for Standardization übermittelt, um die Standards weltweit durchsetzen zu können. Derzeit, so Sjörgen, gäbe es weder in Schweden noch international geltende Standards für diese Produktgruppen. Noch würden alle Hersteller eigene Sicherheitsstandards anwenden, was zu einem immensen Chaos führe.

»Es funktioniert zwar in vielen Fällen, aber Richtlinien in Form von Standards können erheblich dazu beitragen, die Qualität von Produkten grundsätzlich anzuheben, insbesondere im Hinblick auf Sicherheitsanforderungen, Verbraucheraufklärung und Risikobewertungen.« Sjörgen ist überzeugt, dass auf diese Weise die Zahl von Verletzungen drastisch reduziert werden könnte.

Zwar sei sie sich bewusst, dass mit der Einführung von Sicherheitsstandards Unfälle mit Sexspielzeug nicht gänzlich verhindert werden können. Dies ist schon allein deshalb der Fall, da die Menschen ja nicht nur dafür vorgesehenes Sexspielzeug in ihre Körperöffnungen einführen, sondern auch gänzlich ungeeignete Gegenstände wie Schraubenzieher, Flaschenhälse und Feuerzeug, aber eine Reduktion sei damit auf jeden Fall zu erreichen.

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